Die "Harald Jarl" wurde in Trondheim bei Mekaniske Verksted gebaut. Die Baunummer war 244. Der Stapellauf erfolgte am 29. Januar 1960.
Am 20. Juni wurde das Schiff an die Reederei NFDS ausgeliefert.
Das Schiff wurde benannt nach dem Jarl Harald von den Orkneyinseln.
Im Salon wurden Gemälde des norwegischen Malers Kåre Espolin Johnson gezeigt. Diese Bilder sollen jetzt auf der neuen M/S Trollfjorden zu sehen sein.
Ursprünglich war das Schiff bei normaler Küstenfahrt zertifiziert für 652 Passagiere und 225 Betten.
Kabinen 1. Klasse - 55 Betten
Kabinen 2. Klasse - 170 Betten
Es gab auch eine 3. Klasse.
Die "Harald Jarl" war das damals längste Schiff, wurde am 23. Juni 1960 in Dienst gestellt und löste die "M/S Sigurd Jarl" ab.
Mit dem Schiffskran auf dem Vorderdeck konnten sowohl Fracht in die Ladeluke transportiert, als auch vier Kraftfahrzeuge auf das Vorderdeck gestellt werden.
Länge x Breite x größte Höhe: 87,41 x 13,28 x 24,30 m
Tonnage: 2568 Bruttoregistertonnen, 834 Nettotonnen
Geschwindigkeit: 18,3 Knoten maximale Fahrt,15 Knoten normale Fahrt
Motor: B & W Dieselmotor 550 VTRF 110/40 3450 hk
2003 wurde der Motor gewartet und vom neuen Eigentümer übernommen.
Das Schiff eröffnet 1968 die Route nach Svalbard (Spitzbergen). Dort wird es in den ersten Jahren lückenhaft eingesetzt. Es war in den Sommermonaten viel auf der Touristenroute Tromsø - Svalbard und Tromsø - Shetland unterwegs.
1983 wird die "Harald Jarl" aufgerüstet nach den neuesten Sicherheitsregeln und umgebaut. Danach war nur noch Platz für 410 Passagiere.
Im April 1985 wird die NFDS von der Kosmos A/S gekauft und wird zum Tochter-unternehmen, der Name bleibt bestehen.
Im Dezember 1988 verkauft die Kosmos A/S die NFDS zur TFDS. Die beiden Schiffe (M/S Ragnvald, Jarl) der Gesellschaft werden von der TFDS am 01. Januar 1989 übernommen. Die NFDS steigt nach 94 Jahren aus der Hurtigruten aus.
Am 06. August 1997 läuft die "Harald Jarl" auf Grund bei Osterholmen, zwischen Risær und Måneset, 2 nautische Meilen nördlich von Rørvik. Repariert bei Myklebust Mekaniske Verksted in Gurskeboten.
Am 22. Februar 2001, auf Grund bei Marøyskjæret, einige hundert Meter vom Kai in Rørvik. Starke Strömung und hoher Wellengang waren der Grund. Es entstand kein Schaden, aber eine Kontrolle durch Taucher war notwendig. Sicher ist sicher. Zum Zeitpunkt waren 67 Passagiere und 36 Besatzungsmit-glieder an Bord, die meisten waren Deutsche, ansonsten Engländer, Amerikaner und Skandinavier. Die Passagiere mussten auf das Rettungsschiff "Kapitän Skaugen" umsteigen und wurden nach Rørvik gebracht.
Am 23. September gibt es eine Kollision mit dem Frachtschiff "Stein Fighter" im Raftsund. Die Kapitäne der beiden Schiffe müssen für die Unachtsamkeit bei der Navigation eine Strafe von 6000 Kronen zahlen. Es entstand kein Personenschaden.
Am 10. Oktober 2001 hatte die "M/S Harald Jarl" ihre letzte Rundtour. Die "M/S Nordstjernen" übernahm alle Fahrten bis zur Fertigstellung der "M/S Trollfjord", dem offiziellen Nachfolger der "Harald Jarl". Der 21. Oktober wird für alle Liebhaber des Schiffes zum traurigen Ereignis, nach 41 Jahren bei den Hurtigruten, in denen das Schiff 129 mal um den Äquator gefahren ist. Diese Reise endete aber nicht in Bergen. Die Kunstwerke von Kåre Espolin Johnson waren der Grund, dass Oslo den Endpunkt einer langen Periode bildet. Eine Woche wurden auf dem Schiff die Werke des Malers gezeigt. Danach wurden die Bilder, die seit Jahren im Salon waren, gereinigt und restauriert.
Nach dem Verlassen der Route wird es als Unterkunftsschiff bei der Fosen Verft in Rissa genutzt. Auf der Werft wird zu gleichen Zeit die "M/S Trollfjord" gebaut. Die Bilder von Kåre Espolin Johnson bekommen auf der "M/S Trollfjord" einen würdigen Platz. Der Salon wird nach dem Schiff Harald Jarl benannt.
Am 24. Mai 2002 wird das Schiff an die britische Gesellschaft für 10 Millionen Kronen verkauft. Es soll als Nostalgieschiff eingesetzt werden.
Am 11. Juni 2002 wird das Schiff an die in Panama registrierte Reederei Elegant Cruises & Tours Line verkauft. Die Reederei hat bereits mehrere Kreuzfahrtschiffe im Mittelmeer und in Südamerika. Die Touren führen u.a. in die Karibik und zu den Glapagosinseln.
2003 wird das Schiff auf einer schwedischen Werft in Uddevalla und Göteborg umgebaut und umbenannt zur "M/S Andrea". Der Motor wird gewartet und vom neuen Eigentümer übernommen. Die Umbaukosten betragen 30 Millionen Dollar. Das Schiff ist im Stil des 17. Jahrhundert eingerichtet. Das Design dazu stammt von Nautical Design, Annika Strömberg. Die Firma Furuno Sverige hat alle Navigations-und Kommunikationseinrichtungen geliefert. Die Firma EL Marine hat alle elektrischen Installationen ausgeführt. Die Firma Hotell & Fartyginredning hat alle Einrichtungs-arbeiten ausgeführt, die Möbel stammen von der Firma Möbelborning i Tibro AB.
Seit 30. Juni ist das Schiff auf der ganzen Welt unterwegs. Kiel ist in Deutschland öfter Anlaufpunkt.
Quelle des Textes war die Website: www.norwegische-postschiffe.de/hr_skip_ms_h_jarl60.htm
Hier findet man auch Fotos und Pläne zum Schiff und noch viel mehr.